Weihnachten & die Schokoladenvergiftung beim Hund

von | Okt 29, 2019 | Hunde | 0 Kommentare

Es gilt wie bei allen Giftarten: die Menge macht das Gift!

 

Schokolade enthält die beiden Methylxanthine Theobromin und Koffein. Nach Aufnahme einer größeren Menge Schokolade kann es schon nach 2 – 4 Stunden zu Vergiftungssymptomen und nach 12 bis 24 Stunden zum Tod kommen. Die Symptome sind vor allem dosisabhängig.

Je mehr Kakao, desto mehr Theobromin, desto giftiger.

Die genaue Menge von Methylxanthinen in der Schokolade variiert in Abhängigkeit von der Rezeptur der Schokolade.

Obwohl die Konzentration von Theobromin in Schokolade drei- bis zehnmal so hoch ist wie die von Koffein, sind beide Stoffe für die Vergiftungserscheinungen verantwortlich. Generell kann man sagen: Je dunkler die Schokolade, umso höher ihr Theobromin- und Koffein-Anteil.

Während über das Jahr verteilt vor allem Milchschokolade konsumiert wird, steigt gerade zur Vorweihnachtszeit der Konsum dunkler Schokolade. Mit ihr wird Weihnachtsgebäck wie Spritzgebäck, Kekse, Baumkuchen, Printen und vieles mehr überzogen. Außerdem gibt es noch andere Leckereien aus der „Weihnachtsbäckerei“, die dem Hund nicht bekommen. Dazu zählen unter anderem Bittermandeln, Macadamia-Nüsse und Rosinen.

 

Theobromin-Gehalt für verschiedene kommerzielle Produkte:

 

  • Weiße Schokolade enthält praktisch kein Theobromin
  • 25 – 30%ige Milchschokolade: 0,5 – 2,3 mg/g
  • 55%ige dunkle Schokolade (Zartbitter): 5 – 8,5 mg/g
  • 70 – 90%ige Schokolade (Edel-/Halbbitter bis Bitter): 5,5 – 12,7mg/g
  • Kochschokolade: bis 16mg /g
  • Kakaopulver: 14 – 26 mg/g

 

Ab welcher Menge treten Symptome auf?

 

Hunde und Katzen können Methylxanthine deutlich schlechter verstoffwechseln als wir Menschen. Nebenwirkungen durch Theobromin sind zwar prinzipiell auch bei Menschen möglich, allerdings erst in so hohen Dosen, dass zuerst mit Übelkeit gerechnet werden muss. Damit ein 70-kg-Mensch sich vergiften kann, müsste er ca. 35 kg Milchschokolade verzehren.

Ein Hund mit einem Gewicht von 20kg muss dagegen, um erste Symptome zu bekommen (Durchfall, Erbrechen), mindestens einen ganzen 200g- Weihnachtsmann auffressen. Um in Lebensgefahr zu kommen, muss er 3 von diesen Weihnachtsmännern fressen.

 

Symptome:

 

  • 20mg/kg: Durchfall, Erbrechen, Durst
  • 40 – 50 mg/kg: Tachykardie, Arrhythmien
  • > 60mg/kg: Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen
  • 100 mg/kg: potenziell tödlich innerhalb von 12 bis 36 Stunden

 

Was kann man als Tierbesitzer tun?

 

Die beste sofortige Gegenmaßnahme ist „Erbrechen lassen“. Mit Hilfe eines speziellen Medikaments kann man beim Tierarzt das betroffene Tier innerhalb der ersten 20 min. zum Erbrechen bringen und damit den Giftstoff eliminieren.

Ist es dafür bereits zu spät, kann man nur mit symptomatischen Maßnahmen die Begleiterscheinungen dieser Vergiftung behandeln. Dazu sollte der Patient stationär aufgenommen werden.