Erste Hilfe nach Unfall oder Beißerei

von | Nov 2, 2021 | Hunde, Katzen | 0 Kommentare

Was tun bei Unfällen, Verletzungen und Beißereien?

 

Was tun, wenn Ihr Hund oder Katze sich bei Unfällen oder Beißereien Verletzungen zuzieht? Wir geben hier die wichtigsten Tipps.

Bissverletzungen

 

Es gibt Bissverletzungen, die auf den ersten Blick gar nicht schlimm aussehen – von außen bis auf zwei kleinere Löcher in der Haut, die von dem Biss rührten, nicht schlimm . Allerdings , wenn beim Atmen des Hundes ein pfeifendes Geräusch zu hören ist, ist trotz nur 2 kleiner Einbisse höchste Lebensgefahr ! Bei der Untersuchung in der Notfallpraxis zeigt sich dann, dass nicht nur die äußere Haut, sondern auch der Brustkorb perforiert und infolge dessen die Lunge kollabiert ist. Wenn der gebissene Hund dann nicht sofort operiert wird, besteht allerhöchste Lebensgefahr.

Autounfälle

 

Es gibt Autounfälle , bei dem der Hund nur eine Schramme davonträgt. Der Besitzer wiegt sich in Sicherheit und setzt seinen Spaziergang fort. Plötzlich fällt der Hund um und ist kurz darauf tot. Sowohl ein Schock, der auch erst später klinisch relevant wird als auch innere Verletzungen, wie Zwerchfellriss können die Ursache für den plötzlichen Tod des Tieres sein.

Beißerei

 

Ob ein Hund nach einem Unfall, einer Beißerei oder bei einer Vergiftung überlebt, hängt in hohem Maß davon ab, wie schnell die Besitzer reagieren. Blutet das Tier stark oder wirkt es mitgenommen, sollte der Besitzer den Patienten unverzüglich zum Tierarzt bringen.

Schock und starke Schmerzen

 

Falls der Hund unter Schock steht oder unter starken Schmerzen leidet, muss der Besitzer Erste Hilfe leisten, bis tierärztliche Hilfe verfügbar ist. Das Tier muss vor allen Dingen beruhigt werden. Panische Menschen sind das Letzte, was ein verletzter Hund gebrauchen kann. Knurrt der Hund, wenn sich ihm ein Mensch nähert, sollte der Halter besser Abstand halten und zunächst freundlich auf ihn einreden. Oft schnappt der Vierbeiner in Panik um sich, wenn er berührt wird.

Tiere, die unter schwerem Schock stehen, liegen häufig in Seitenlage. Damit sie nicht an Schleim oder Erbrochenem ersticken, sollte ihr Kopf überstreckt werden. Dazu wendet der Besitzer den Hund auf seine rechte Seite, bringt den Kopf in eine Linie mit der Wirbelsäule und zieht Vorder- und Hinterläufe auseinander. Der Hinterleib sollte etwas höher liegen als die Brust und der Kopf, damit Flüssigkeiten aus dem Maul fließen können. Dafür kann es sinnvoll sein, eine Decke, Jacke oder eine Zeitung unterzulegen. Bei bewusstslosen Hunden sollten die Besitzer vorsichtig das Maul öffnen und die Zunge herausziehen. Achtung: Auch jetzt besteht die Gefahr von Bissverletzungen. Besitzer sollten zunächst vorsichtig prüfen, ob sich das Maul leicht öffnen lässt oder der Kiefer noch unter Spannung steht.

Blutungen

 

Stark blutende Wunden müssen mit einem Druckverband versorgt werden. Dazu kommt zunächst ein steriles Vlies – wenn nichts anderes vorhanden reicht auch ein Paket Taschentücher – auf die Wunde, darüber eine aufgerollte Mullbinde, die mit einer weiteren Mullbinde fixiert wird – und zwar mit so hohem Druck, dass die Wunde nicht mehr blutet. Im äußersten Notfall sollten verletzte Pfoten, Beine oder die Rute abgebunden werden. Dies aber immer nur für wenige Minuten, weil der betroffene Körperteil sonst abstirbt, sich außerdem später Embolien bilden können. Nach spätestens 15 bis 20 Minuten muss der Stauverband gelöst werden.

Niedrige Temperaturen

 

Bei niedrigen Temperaturen braucht der Hund eine Decke, am besten den Thermoschutz aus dem Erste-Hilfe-Koffer. Für den Transport sollte der schwer verletzte Hund im günstigsten Fall auf einer starren Unterlage liegen.