Dentalröntgen

Zahnhygiene ist nicht nur für uns Menschen, sondern auch bei Katzen und Hunden ganz besonders wichtig. Dazu gehört die richtige Zahnpflege zu Hause, aber auch ein regelmäßiges Dentalröntgen beim Tierarzt.

Ohne Zahnröntgen sieht man bei Tieren nur einen Teil des Zahnes. Der andere Teil befindet sich im Kieferknochenbereich – und dort kommt es auch zu den häufigsten Zahnerkrankungen. Dieser Bereich ist ohne Dentalröntgen unzugänglich. Deshalb werden Röntgenbilder von Zahn und/oder Kiefer erstellt, um anhand der Aufnahmen eine genaue Aussage über Erkrankungen treffen zu können.

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– unbedingt empfehlenswert bei jeder Zahnreinigung !

Wie funktioniert das Zahnröntgen bei Tieren?

Beim Dentalröntgen handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren, bei dem Zähne und Knochen als
zweidimensionales Bild dargestellt werden.

Dadurch können Zahn-, Zahnwurzel- und
Kiefererkrankungen, die unter dem Zahnfleisch verborgen bleiben, sowie Fehlstellungen, frühzeitig
erkannt und behandelt werden.
Im Vergleich zum normalen Röntgen bei Katzen ist die Strahlendosis beim Dentalröntgen zudem bis
zu 90 % geringer, sodass das Verfahren gesundheitlich unbedenklich ist.¹


Dabei wird mittels kleiner Platte/Folie, die man in die Maulhöhle legen kann, nur der Teil des Kiefers geröntgt, den man benötigt. In der Regel braucht man für Komplett-Maul-Aufnahmen z.B. bei der Katze ca. 6-7 kleine Aufnahmen.
Damit der Hund oder die Katze in Ruhe geröntgt werden kann, benötigt man eine Narkose, da sonst die Aufnahmen verwackelt werden oder auf die Röntgenplatte gebissen wird.

In der gleichen Narkose werden erkannte Probleme dann auch meistens direkt behandelt.

Zahnröntgen bei Tieren –

Was sich feststellen lässt

 

  • Fehlstellungen von Zähnen
  • fehlende Zähne, bzw. nicht angelegte Zähne
  • Zähne, die nicht durchbrechen, aber angelegt sind
  • Zahnfrakturen 
  • Schäden im Kiefer 
  • Zahnwurzelentzündungen  
  • Zahnfrakturen (Risse am Zahn)
  • FORL (Feline odontoklastische resorptive Läsion)
  • Kieferfehlstellungen
  • Tumore am Kieferknochen

FORL!

Insbesondere bei der häufig auftretenden FORL-Erkrankung ist das dentale Röntgen der Katze ein wichtiges Verfahren, um die Krankheit frühzeitig zu erkennen. Bei der sogenannten felinen
odontoklastischen resorptiven Läsion löst sich durch bestimmte Zellen (Odontoklasten) die harteSubstanz der Zähne auf. Es entstehen Löcher in den betroffenen Zähnen und in der Zahnwurzel,durch die Bakterien eindringen. Dies führt zu Zahnfleischentzündungen bei Katzen, Schmerzen und
letztendlich zum Verlust der Zähne.
Wussten Sie schon?
FORL bei Katzen ist keine seltene Krankheit: Insgesamt leidet im Schnitt jede dritte Katze an der felinen odontoklastischen resorptiven Läsion – ab einem Alter von fünf Jahren sogar jedes zweite Tier. Und ab dem 8. Lebensjahr? Es betrifft dann bis zu 80% aller Katzen.
Was die Krankheit verursacht, ist bislang nicht vollständig erforscht.

Zähne

Wir Menschen lassen Zähne beim
Zahnarzt ganz routinemäßig röntgen, um Wurzelprobleme und Karies festzustellen.

Und unsere Kinder? Allein um
Fehlstellungen zu erkennen, oder auch bei Kindern Karies zu entdecken, ist der
jährliche Zahnarztbesuch auch hier
Routine. Und der Mensch putzt dabei
i.d.R. regelmäßig seine Zähne !
Und in der Tiermedizin? Werden auch hier
die Zähne 2x tgl. geputzt? Wohl kaum!
Und trotzdem wurde die Zahnmedizin
beim Haustier in der Vergangenheit
vernachlässigt.

Deshalb ist es wichtig, bei der Katze und dem Hund regelmäßig die Zähne untersuchen zu lassen, damit Schmerzen und unangenehme Behandlungen erspart bleiben, bzw. Probleme an den Zähnen rechtzeitig erkannt und behandelt werden können.

Denn häufig wird das Problem nicht erkannt, oft zu spät oder gar nicht behandelt, denn die Katzen stellen das Fressen trotz hochgradig schmerzhafter Prozesse in der Maulhöhle nicht ein. Verweigerten sie die Mahlzeit, ginge es ihnen noch schlechter.
Ohne Zahnröntgen lässt sich keine adäquate Zahnbehandlung oder Diagnostik durchführen.
Das gilt insbesondere auch für Katzen.Wenn wir eine Zahnerkrankung bei Ihrem Haustier feststellen, empfehlen wir immer auch dringend Dentalröntgen.

Sollten Sie aus Kostengründen einem Dentalröntgen Ihres Haustieres nicht zustimmen, sollte auch keine alleinige Zahnreinigung in Narkose stattfinden. Denn dies führt nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Zahnmedizin bei Ihrem Haustier zu keiner Schmerzfreiheit.

Zahnsanierung bei der Katze/ dem Hund – wie läuft das in unserer Praxis ab?

 

  • Wir operieren in der Regel mittags nach der Vormittags-Sprechstunde.
  • Ihr Haustier sollte nüchtern sein. Nach 20 Uhr des Vorabends bitte keine Fütterung und keineLeckerli mehr geben. Wasser trinken darf die Katze / der Hund bis späten Vormittag.
  • Nach der Vorbesprechung, Voruntersuchung und Untersuchung auf Narkosefähigkeit nehmen wir Ihr Haustier mit in den OP-Trakt.
  • In der folgenden Beruhigungsphase bekommt sie den Venenkatheter gesetzt und nach Absprache die Blutentnahme für die Blutuntersuchung.
  • Bei der Zahnsanierung wird dann zunächst der Zahnstein mit einem Ultraschallscaler genau wie bei unserem Zahnarzt entfernt und danach jeder Zahn einzeln visuell und mit einer Untersuchungssonde beurteilt.
  • Zusätzlich werden die Zähne bei vermuteten Veränderungen mit einem digitalen Dentalröntgengerät aufgenommen, um die Zahnwurzeln auf krankhafte Veränderungen zu untersuchen.
  • Erkrankte Zähne werden dann nach den neusten Extraktionstechniken mit Unterstützung einer hochtourigen Dentaleinheit im Knochenfach freigelegt und gezogen. Größere Wunden werden anschließend mit einer Naht verschlossen
  • Zum Abschluss werden die gesäuberten Zähne noch poliert um ein erneutes Anhaften von
  • Zahnbelag zu verzögern.
  • Nach den Injektionen für ein schnelleres und kreislaufstabiles Aufwachen und der weiterer Schmerztherapie bleiben die Tiere in einer Aufwachbox bis zur Abholung.

Zahnsanierungen sind keine Massentätigkeiten!

Jedes Gebiss ist neu zu beurteilen. Besonders Katzenzähne sind extrem empfindlich und können bei der Extraktion abbrechen, die oftmals abgebrochene Zahnwurzel bleibt tief unten im Zahnfach sitzen.
Zahnwurzelreste verursachen weiterhin starke Zahnschmerzen, denn die Wurzel hat weiterhin eine Verbindung zum Nervensystem auch wenn das Zahnfleisch darüber verheilt!

Die Techniken zu erlernen und die dafür nötigen hochpreisigen Gerätschaften fordern ihren Preis und all die oben genannten Schritte benötigen ihre Zeit gegenüber einem „schnell mal Abkratzen vom Zahnstein!“
Bitte denken Sie daran, Katzen äußern ihre Schmerzen nicht, Sie werden es aber danach an einer lebhafteren und dankbareren Katze merken!