Dermatologie

Die Dermatologie für Haustiere ist ein spezialisiertes Gebiet der Tiermedizin, das sich mit Hauterkrankungen bei Haustieren wie Hunden, Katzen, Kaninchen bzw. Meerschweinchen befasst. Hautprobleme können verschiedene Ursachen haben, darunter Allergien, Infektionen, Parasiten oder Autoimmunerkrankungen.

Häufige Hautkrankheiten bei Haustieren:

  1. Allergien
    • Umweltallergien (z. B. Pollen, Hausstaubmilben)
    • Futtermittelallergien
    • Flohspeichelallergie
  2. Parasitenbefall
    • Flöhe, Zecken, Milben (z. B. Räude, Demodikose)
  3. Bakterielle & Pilzinfektionen
    • Hot Spots (akute feuchte Dermatitis)
    • Pyodermie (bakterielle Hautentzündung)
    • Hautpilz (z. B. Microsporum canis)
  4. Hormonelle Störungen
    • Cushing-Syndrom
    • Hypothyreose
  5. Autoimmunerkrankungen
    • Pemphigus-Komplex
    • Lupus erythematodes
  6. Seborrhoische Hauterkrankungen
    • Übermäßige Talgproduktion, schuppige Haut

Symptome von Hautproblemen bei Haustieren:

  • Juckreiz (ständiges Kratzen, Lecken, Reiben)
  • Rötungen, Schuppenbildung oder Haarausfall
  • Wunden, Krusten oder eitrige Hautstellen
  • Verdickung oder Verdunkelung der Haut
  • Unangenehmer Geruch der Haut oder Ohren
Computertomographie

Diagnose & Behandlung:

Für eine zielführende Diagnose werden oft folgende Untersuchungen durchführen:

  • Hautuntersuchungen: Sichtprüfung und Abtasten.
  • Hautgeschabsel zur Untersuchung auf Parasiten.
  • Zytologische Untersuchungen: Analyse von Hautproben zur Erkennung von Entzündungen, Bakterien oder Pilzen.
  • Hautbiopsien bei Verdacht auf Autoimmunerkrankungen.
  • Anlegen von Kulturen: bakterielle oder mykologische Kulturen.
  • Diätische Ausschlussdiagnostik.

Behandlungsoptionen:

  • Spezielle Diäten bei Futtermittelallergien.
  • Antiparasitäre Behandlungen und regelmäßige Parasitenkontrolle.
  • Antibiotika oder Antimykotika bei Infektionen.
  • Kortison oder immunmodulierende Therapien bei Autoimmunerkrankungen.
  • Spezielle Shampoos oder Pflegeprodukte für empfindliche Haut.
  • Allergiebehandlung: Hypoallergene Diäten, Antihistaminika, Immuntherapie (Desensibilisierung).
  • Chirurgische Eingriffe: Entfernung von Tumoren oder schwer geschädigtem Gewebe.

Prävention & Beratung

  • Aufklärung der Tierhalter über Hautpflege: Richtige Fell- und Hautpflege für verschiedene Rassen.
  • Allergiemanagement: Vermeidung von Allergenen im Umfeld des Tieres.
  • Ernährungsberatung: Auswahl geeigneter Futtermittel zur Hautgesundheit.
  • Parasitenprophylaxe: Regelmäßige Anwendung von Präparaten zur Vorbeugung von Parasitenbefall.

Forschung & Weiterbildung

  • Fortbildung in neuen diagnostischen Methoden und Behandlungsmöglichkeiten.
  • Forschung zu neuen Therapiemethoden für dermatologische Erkrankungen.
  • Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtungen wie Innere Medizin oder Onkologie bei komplexen Hautproblemen.

Ein spezialisierter Tierarzt/Tierärztin für Dermatologie hilft also nicht nur bei der Behandlung akuter Hautprobleme, sondern trägt auch dazu bei, langfristige Hautgesundheit und Wohlbefinden des Tieres zu sichern.