Tierärzte an der Fuhle • Kompetenz auf 500m² • Dr. med. vet. Gervers • Fuhlsbüttler Str. 344, 22307 Hamburg
Die Magendrehung ist eine der gefährlichsten Notfallsituationen, die bei Hunden auftreten kann. Sie entwickelt sich meist plötzlich und ohne Vorwarnung. Ohne sofortige tierärztliche Behandlung kann sie innerhalb weniger Stunden tödlich enden. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Warnzeichen auf eine Magendrehung hinweisen, welche Hunde besonders gefährdet sind und welche Maßnahmen Sie im Ernstfall ergreifen sollten.
Bei einer Magendrehung (medizinisch: Gastrische Dilatation-Volvulus, GDV) dreht sich der Magen um seine eigene Achse. Dadurch werden sowohl der Zu- als auch der Ausgang des Magens blockiert. Infolgedessen kann Gas nicht mehr entweichen, sodass der Magen stark anschwillt. Dies führt zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufschock, da wichtige Blutgefäße abgeklemmt werden und Organe nicht mehr ausreichend durchblutet werden.
Eine Magendrehung tritt meist plötzlich auf und verschlechtert sich rasant. Zu den wichtigsten Symptomen gehören:
Sollten Sie eines oder mehrere dieser Symptome bemerken, ist Eile geboten. Eine Magendrehung ist ein absoluter Notfall, der sofort tierärztlich behandelt werden muss!
Bestimmte Hunde haben ein höheres Risiko, eine Magendrehung zu entwickeln. Besonders betroffen sind große und tiefbrüstige Hunderassen wie Doggen, Dobermänner, Deutsche Schäferhunde, Boxer oder Bernhardiner. Aufgrund ihrer Anatomie kann sich der Magen bei diesen Rassen leichter drehen. Auch das Fressverhalten spielt eine entscheidende Rolle.
Hunde, die ihr Futter hastig verschlingen oder nur einmal am Tag eine große Portion erhalten, haben ein höheres Risiko. Nach dem Fressen sollte zudem auf intensive Bewegung verzichtet werden, da körperliche Aktivität direkt nach der Nahrungsaufnahme eine Drehung des Magens begünstigen kann.
Auch das Alter des Hundes hat einen Einfluss, denn ältere Tiere weisen oft eine geringere Magenelastizität auf, was eine Verdrehung erleichtert. Schließlich spielt auch die genetische Veranlagung eine Rolle – Hunde, in deren Familie bereits Fälle von Magendrehung bekannt sind, sind besonders gefährdet.
Die einzige effektive Behandlung ist eine Notoperation, bei der der Magen entgast und in seine normale Position zurückgebracht wird. In vielen Fällen wird er zusätzlich chirurgisch fixiert (Gastropexie), um zukünftige Drehungen zu verhindern.
Obwohl sich eine Magendrehung nicht immer verhindern lässt, gibt es einige Maßnahmen, um das Risiko zu reduzieren:
Eine Magendrehung ist ein absoluter Notfall, der schnelles Handeln erfordert. Je früher Sie die Warnzeichen erkennen und tierärztliche Hilfe suchen, desto höher sind die Überlebenschancen Ihres Hundes. Durch vorbeugende Maßnahmen können Sie das Risiko verringern – doch sollten Sie im Ernstfall keine Zeit verlieren. Wenn Sie Anzeichen bemerken, bringen Sie Ihren Hund sofort zum Tierarzt – jede Minute zählt!